Nach rund zwei Jahren mit regelmäßigen Kundgebungen und Kleinstaufmärschen stellt die extrem rechte Initiative „Karlsruhe wehrt sich“ ihre Aktivitäten ein. Wie das Karlsruher Netzwerk gegen Rechts in einem ausführlichen Dossier dokumentiert, verkündete die seit einigen Monaten in Sachsen lebende Ester Seitz auf der 49. Kundgebung der Gruppe am 10. Juni 2017, dass man „eigentlich nichts mehr machen könne“: „Wir stehen hier jetzt in Karlsruhe seit zwei Jahren auf der Straße, und die nächste Kundgebung wird die fünfzigste hier in Karlsruhe sein. (…) Aber so ehrenwert es ist, was wir hier tun: Wir werden Baden-Württemberg und Rheinand-Pfalz nicht mit zwanzig bis fünfzig Leuten verändern können.“
Am 15. Juli 2017 soll die letzte Kundgebung von „Karlsruhe wehrt sich“ in Karlsruhe statt finden.
Das Netzwerk gegen Rechts weist außerdem auf Verknüpfungen von „Karlsruhe wehrt sich“ zur im Januar 2017 gegründeten Initiative „Der Marsch 2017“ hin.
Mit „Karlsruhe wehrt sich“ endet eine der aktivsten extrem rechten Straßeninitiativen in Baden-Württemberg. Übrig bleiben kaum handlungsfähige Kleinstgruppen wie „Fellbach wehrt sich“ oder „Hohenlohe wacht auf“. In Fellbach nahmen an einem Kundgebungsversuch am 17. Juni 2017 zuletzt nur vier Personen teil – darunter die ehemalige NPD-Funktionärin Sigrid Schüßler. Zu den Kundgebungen der Gruppe „Hohenlohe wacht“, die seit Herbst 2015 in Öhringen demonstriert, kommt seit Monaten nur noch ein überschaubarer Kreis von rund 10 Personen.