Die Kandidaturen der AfD in Baden-Württemberg zur Bundestagswahl am 23. Februar 2025
Die extrem rechte Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) hat zwar schon länger ein Ende der Ampel-Regierung und Neuwahlen gefordert, aber als es soweit war, stellte sich die Partei als eher unvorbereitet heraus.
Zwar wählte sie auf ihrem Nominierungs-Landesparteitag in Ulm am 5. und 6. Oktober 2024 eine Landesliste, aber die Liste der Direktkandidat/innen in den Wahlkreisen war zum Jahreswechsel 2024/25 noch immer nicht vollständig.
Auf diesem Landesparteitag wurde der Flügelkampf des Lagers um den Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel und des Lagers der AfD-Bundesvorsitzenden Alice Weidel zugunsten des letzteren entschieden.
Im Folgenden porträtieren wir als „Antifaschistisches Dokumentations- und Informations Zentrum Baden-Württemberg“ (ADIZ BaWü) kritisch die 25 Listen-Kandidat/innen der AfD:
AfD Listen-Kandidat/innen Übersicht
Dr. Alice Weidel
Markus Frohnmaier
Martin Hess
Marc Bernhard
Ruben Rupp
Hans-Jürgen Goßner
Jürgen Kögel
Diana Zimmer
Achim Köhler
Lars Haise
Alexander Arpaschi
Dr. Malte Kaufmann
Joachim Bloch
Dr. Michael Blos
Heinrich Koch
Johann Martel
Martina Kempf
Sieghard Knodel
Dr. Paul Schmidt
Sandro Scheer
Benjamin Götz
Dieter Glatting
Christina Schäfer
Christian Köhler
Sebastian van Ryt
AfD Listen-Kandidat/innen Details
Dr. Alice Weidel
Alice Weidel ist nicht nur die Erstplatzierte auf der baden-württembergischen AfD-Landesliste sondern auch die offizielle AfD-Kanzlerkandidatin der Bundes-AfD.
A) ihr wirtschaftspolitisches Profil
Die AfD-Bundestagsabgeordnete Alice Weidel ist dem Marktradikalismus zuzurechnen, der eine Sozialstaat und eine Beschränkung der Wirtschaft vehement ablehnt.
Bereits 2016 ‚zierte‘ ein Zitat des marktradikalen und antidemokratischen Wirtschafts-Theoretikers August Friedrich von Hayek (1899-1992) ihr Facebook-Profil.
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Weidel, Alice 2016 Hayek-Zitat
Bis Januar 2021 war sie auch Mitglied der Hayek-Gesellschaft, den sie nach Konflikten verließ.
B) ihre Verwicklung in einen Partei-Spenden-Skandal 2017 und 2018
Der AfD-Kreisverband Bodensee von Alice Weidel hat im Februar 2018 eine mutmaßlich illegale Spende von 150.000 Euro von der niederländischen Stiftung „Identiteit Europa“ angenommen, und nicht wie vorgeschrieben, an die Bundestagsverwaltung gemeldet.
Die Stiftung stellte im Oktober 2018 ihre Aktivitäten ein. Vermutlich stammte das Geld nicht von der Stiftung selber, sondern die Überweisung durch eine ausländische Stiftung sollte den wahren Urheber verschleiern. Wer der eigentliche Geldgeber war, blieb unbekannt.
Im Mai 2018 wurde das Geld zurückgezahlte und Mitte November 2018 stellte die Partei Selbstanzeige. Trotzdem gilt die verspätete Information der Bundestagsverwaltung als Straftat. Dafür wurde die Partei 2022 zu einer Geldstrafe von 150.000 Euro verurteilt.
Ende 2018 wurde eine weitere Parteispende über 132.000 Euro an den AfD-Kreisverband Bodensee vor der Bundestagswahl 2017 durch eine Schweizer Pharmafirma, und damit aus dem Nicht-EU-Ausland, von den Medien aufgedeckt. Dieses Geld, wurde vom deutsch-schweizerischen Multimillionär Henning Conle gespendet. Diese Spende wurde nach einem Dreivierteljahr und einer teilweiser Verwendung im Wahlkampf zurückgezahlt. [1]
Diese Partei-Spende war nach Ansicht der Bundestagsverwaltung illegal und dafür musste die AfD die dreifache Summe, also 396.000 Euro, Strafe zahlen. [2]
Eine Berufung der AfD gegen das Urteil scheiterte Anfang März 2023. [3]
Alice Weidel war in beiden Fällen die stellvertretende Kreisvorsitzende und in einem Fall auch die Begünstigte einer Spende.
C) ihre frühen rassistischen und reichsbürgerlichen E-Mail-Äußerungen
Medien berichteten 2017 [4] dass Weidel bereits am 24. Februar 2013 folgende rassistische Email, die auch Reichsbürger-Ideologie enthält, verschickt haben soll:
„Lieber JXXXXX
Der Grund, warum wir von kulturfremden Voelkern wie Arabern, Sinti und Roma etc ueberschwemmt werden, ist die systematische Zerstoerung der buergerlichen Gesellschaft als moegliches Gegengewicht von Verfassungsfeinden, von denen wir regiert werden. Diese Schweine sind nichts anderes als Marionetten der Siegermaechte des 2. WK und haben die Aufgabe, das dt Volk klein zu halten indem molekulare Buergerkriege in den Ballungszentren durch Ueberfremdung induziert werden sollen. Lies doch mal diesen Link durch zur „Souveraenitat“ Deutschlands. Dass D gar nicht souveraen ist, duerfte doch fuer den ekelhaften Fatalismus in der Tagespolitik z.B unsere Enteignung durch die Eurorettung, korrumpierte Judikative (Bundesverfassungsgericht) erhellend sein … mehr dazu ein anderes Mal: http://terra-kurier.de/deutschland.htm
Liebe Gruesse,
Lille“
Alice „Lille“ Weidel hat die Urheberschaft der E-Mail nie bestritten, sie will sich nur nicht zu ihr äußern.
Quellen:
- Quelle 1: https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/afd-spendenaffaere-113.html
- Quelle 2: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/alice-weidel-parteispendenaffaere-urteil-berufung
- Quelle 3: https://www.tagesschau.de/inland/afd-spende-gerichtsurteil-101.html
- Quelle 4: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/weidel-email-afd-10-jahre-100.html
Markus Cornel Frohnmaier
Über den AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier aus Weil der Stadt wurde bereits viel geschrieben.
Deswegen möchten wir uns bei seinem Porträt auf drei Aspekte konzentrieren.
A) politisches Engagement vor AfD-Gründung
Frohnmaier war seit Dezember 2009 bis mindestens 2011 Mitglied der „German Defence League“ gewesen sein, dem deutschen Ableger der britischen „English Defence League“
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Frohnmaier, Markus 2011 German Defence League
Frohnmaier engagierte sich auch am rechten Rand des Konservatismus und hat sich in kurzer Zeit nach rechts radikalisiert. So war er in der CDU bei der damaligen „Aktion Linkstrend stoppen“ als Regionalkoordinator Schwaben aktiv.
Von Januar 2011 bis Februar 2012 war Fördermitglied der islamfeindlichen Minipartei „Die Freiheit“, deren Mitglieder später zu großen Teilen später der AfD beitraten.
Aus dieser Zeit stammt auch das Lorbeerkranz-Tattoo auf seiner Brust.
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Frohnmaier, Markus 2021 Tattoo
B) Nähe zum russischen Putin-Regime
Auffällig sind Frohnmaiers gute Kontakte zu nationalistischen Politiker/innen und Aktivist/innen in Serbien und Russland. So besuchte er etwa am 17. Oktober 2014 mit dem ultrarechten Rechtsanwalt Dubravko Mandic aus Freiburg eine Konferenz in Belgrad im Hyatt-Hotel mit dem Titel „Paris – Berlin – Moscow – Belgrade: New Agreement in Europe“. Veranstalterin war die serbische „Stiftung der Würde“.
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Neues-Europa-Konferenz 15.-16.10.2014 ReferentInnen Screenshot
Im Jahr nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim von 2014 besuchte Frohnmaier erstmals Russland bzw. von Russland besetzte Gebiete. Vom 11. bis zu 12. Mai 2015 nahm er mit extremen Rechten aus anderen Ländern in Donezk am „Donbass Forum“ mit dem Titel „Donbass: Gestern, Heute und Morgen” teil. Die Rückreise Frohnmaiers erfolgt über Moskau.
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Frohnmaier, Markus 2015 Donbass-Forum Facebook-Screenshot
Vom 7. bis zum 10. April 2016 besuchten die AfD-Politiker Marcus Pretzell und Markus Frohnmaier mit einem russischen Visum die russisch besetzte Halbinsel Krim. Beide nahmen auch am „Yalta International Economic Forum“ teil, an dem 1.000 Teilnehmer, darunter 70 ausländische Gäste, teilnahmen. Ebenso nahm er am 18. März um 2018 an der Wahlbeobachtung zur russischen Präsidentschaftswahl teil und besuchte im April 2018 erneut das „Internationale Wirtschaftsforum“ in Jalta.
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Frohnmaier, Markus 2018 Yalta-Forum
Bis April 2019 war er auch Mitglied im Organisationskomitee des „Jalta-Forums“.
Bei seinen Besuchen in Russland lernte Frohnmaier auch seine heutige Frau, eine russische Staatsbürgerin und Journalistin der regierungstreuen Zeitung „Iswestija“ kennen.
Das Magazin „Der Spiegel“ berichtete über ihm „vorliegende Dokumente aus der russischen Präsidialadministration von 2017“ die zeigen würden „wie Moskau vor der Bundestagswahl Einfluss auf den AfD-Mann Markus Frohnmaier nehmen wollte: „Er wird ein unter absoluter Kontrolle stehender Abgeordneter im Bundestag sein.“ („Result: We will have our own absolutely controlled MP in the Bundestag.“)“ [2]. Spätestens 2014 lernte Frohnmaier Manuel Ochsenreiter (1976-2021), Herausgeber des extrem rechten Magazins „Zuerst!“, kennen. Dieser rechte Publizist positionierte sich immer wieder antiamerikanisch, antizionistisch und antiwestlich. So besuchte der aus Isny im Allgäu stammende Ochsenreiter etwa 2008 die islamistische Hisbollah im Libanon und ließ sich auf einem zerstörten israelischen T-55-Panzer fotografieren. Auch zum islamistischen Regime im Iran pflegte er gute Beziehungen. Im Mai 2016 wurde das Buch „Die Macht der zionistischen Lobby in Deutschland“ von Ochsenreiter vom iranischen Kulturministerium-Verlag „Simaye Parsa“ auf Persisch publiziert und in seiner Anwesenheit im Institut des Teheraner Bürgermeisteramts „Buch-Haus“ beworben [3].
Ochsenreiter war seit dem 1. September 2018 als Fachreferent im Büro des AfD-Bundestagsabgeordneten Markus Frohnmaier beschäftigt. Unter viel Druck entließ Frohnmaier am 15. Januar 2019 seine Mitarbeiter Ochsenreiter. Grund war der Verdacht seiner Beteiligung an einem Anschlag in der Ukraine. Ochsenreiter wird vorgeworfen, einen Brandanschlag am 4. Februar 2018 in der ukrainischen Stadt Uschhorod in Auftrag gegeben zu haben. Dieser erfolgte auf eine Einrichtung der ungarischen Minderheit und sollte ethnische Spannungen in der Ukraine anheizen. Von Konflikten in der West-Ukraine hätte das Putin-Regime profitiert, welches die Krim besetzt hatte und in der Ost-Ukraine separatistische Kräfte unterstützte [4]. Einem Prozess entzog sich Ochsenreiter durch Flucht nach Moskau, wo er 2021 verstarb.
Mit Frohnmaier gründete er im März 2016 den antiwestlichen und prorussischen Verein „Deutsches Zentrum für Eurasische Studien“ mit Sitz in Berlin, der im November 2018 bereits wieder aufgelöst wurde.
C) ideologisches Profil und Rolle in der Partei
Besonders als Landes- und Bundesvorsitzender (2015-18) der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA) fiel Frohnmaier schon 2014 und 2015 regelmäßig mit Provokationen und extrem rechten Statements auf. So forderte er etwa eine Ausgangssperre für männliche Geflüchtete unter 50. Oder er forderte 2016 in einer Erklärung einen Einwanderungsstopp für Muslime [5]. Damals hatte sich der Höcke-Flügel und sein Sound noch nicht in der Partei durchgesetzt.
Zu dieser Zeit strebt Frohnmaier nach Eigenangabe eine „Konservative Revolution“ an. Ein Sammelbegriff, welcher eine unterschiedliche faschistische Strömung jenseits der NSDAP aus der Weimarer Republik beschreibt.
Berüchtigt ist seine Rede am 28. Oktober 2015 auf einer AfD-Demonstration in Erfurt in der er Säuberungen androhte:
„Ich sage diesen linken Gesinnungsterroristen, diesem Parteienfilz ganz klar: Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt, dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk und nur für das Volk gemacht – denn wir sind das Volk, liebe Freunde.“[6]
Auf Facebook wünschte er am 6. Januar 2016 dem homosexuellen Grünen-Politiker Volker Beck einen „Urlaub in Moskau“, wo Homosexuelle Staatsrepression erfahren.
Nach einem Herzinfarkt 2018, den Skandal um seinen Mitarbeiter Ochsenreiter und seiner Etablierung als Berufspolitiker scheint Frohnmaier vermeintlich gemäßigter aufzutreten. Er kann als ein Musterbeispiel für den Typus des Selbstverharmlosers gelten.
Partei-intern gilt Frohnmaier allerdings als Weidels Mann fürs Grobe auch im Südwest-Landesverband. Für Weidel arbeitet er ab dem Mai 2017 als Sprecher. Gleichzeitig wird er einem Netzwerk von Nachwuchs-Kadern zugerechnet, die nicht weniger rechtsradikal als die Höcke-Flügelleute sind, aber koordinierter und taktischer auftreten.
Im Jahr 2023 veröffentlichte er mit Jana Schneider das Buch „Die Vergewohltätigung. Linke Lügen, Massenmigration und korrupte Eliten“, eine ‚Kritik‘ von Entwicklungsgelder-Transfers. Allein der Titel und die im Titel verwendete Wortneuschöpfung „Vergewohltätigung“, die auf den Begriff Vergewaltigung anspielt, zeigen Frohnmaiers weiter bestehende Bereitschaft zur Provokation.
Auch sein andauerndes Gerede von „Globalisten“ oder die Darstellung des jüdischen Philantrophen George Soros als Hintermann von Migration zeugen von keiner inhaltlichen Mäßigung.
Dass es im Januar 2022 Proteste und Unruhen in Kasachstan mit mindestens 238 Getöteten gab, die vom autoritären Regime Kasachstans nur mit Hilfe von ausländischen Truppen unterdrückt wurden, hielt Frohnmaier nicht davon ab, sich ab 2. Februar 2022 mit dem kasachischen Botschafter in Berlin zu treffen.
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Frohnmaier, Markus kasachische Botschaft 02.02.2022
Quellen:
- Quelle 1: https://www.spiegel.de/politik/ausland/markus-frohnmaier-russen-setzten-auf-afd-abgeordneten-a-1261422.html
- Quelle 2: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_85105154/ermittlungen-in-polen-afd-wirft-mitarbeiter-wegen-anschlagsverdacht-raus.html
- Quelle 3: http://iraniansforum.com/eu/iran-verlegt-buch-des-rechtsextremen-ochsenreiter-die-macht-der-zionistischen-lobby-in-deutschland/
- Quelle 4: https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_85105154/ermittlungen-in-polen-afd-wirft-mitarbeiter-wegen-anschlagsverdacht-raus.html
- Quelle 5: https://www.klamm.de/news/afd-jugendorganisation-fordert-einwanderungsstopp-fuer-muslime-21N1468593121775.html
- Quelle 6: Henry Bernhard: AfD-Kundgebung in Erfurt. „Wenn wir kommen, wird aufgeräumt!“, Deutschlandfunk, 29.10.2015, https://www.deutschlandfunk.de/afd-kundgebung-in-erfurt-wenn-wir-kommen-wird-aufgeraeumt-100.html
Rassismus
Martin Hess
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Martin Hess kandidiert auf Listenplatz 3 für den Wiedereinzug in den Bundestag.
Der ehemalige Polizist war früher in der Böblinger „Beweissicherungs- und Festnahme-Einheit 523“ und damit ein direkter Kollege von zwei damaligen Ku-Klux-Klan-Mitgliedern. [1]
Gelegentlich schreibt Hess für die extrem rechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“.
Quellen:
- Quelle 1: https://entnazifizierungjetzt.de/hannibals-schattenarmee/
Marc Bernhard
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Marc Bernhard aus Karlsruhe kandidiert auf Listenplatz 4 für den Wiedereinzug in den Bundestag.
Am 13. März 2018 schrieb Marc Bernhard auf Facebook:
„Sprechen Sie mit Freunden darüber, was Sie über die AfD denken. Machen Sie Mut, dass wir den Status Quo in unserem Land nicht hinnehmen müssen und dass der Weg zur Veränderung und sich den Deutschlandabschaffern entgegenstellen nicht einfach ist. Aber getan werden muss!“
Auch Bernhard ist Gelegenheitsautor der extrem rechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“.
Ruben Rupp
Der AfD-Landtagsabgeordnete Ruben Rupp aus Schwäbisch Gmünd plädierte am 11. Juli 2023 in einer AfD-internen Telegram-Gruppe für „eine Auflösung [des] Molochs“ „Europäische Union“. Er ist einer der Hauptredner der AfD-Landtagsfraktion.
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Rupp, Ruben Anti-EU 11.07.2023 auf Telegram
Im Jahr 2023 wandte sich Rupp ausgerechnet am 9. November, dem Jahrestag des antisemitischen NS-Novemberpogroms, in einem Video gegen die historische Schuld der Deutschen.
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Rupp, Ruben (AfD-MdL) Geschichtsrevisionismus 09.11.2023
Hans-Jürgen Goßner
Der AfD-Landtagsabgeordnete Jürgen Goßner aus Göppingen war 1998 bis 2002 Mitglied der rechtspopulistischen Republikaner-Partei. Auf dem Landesparteitag in Rexingen im Jahr 1999 (?) wurde er zum stellvertretende Landesschriftführer gewählt. Im Jahr 2001 trat er für die „Republikaner“ zur Landtagswahl als Ersatzkandidat im Wahlkreis Göppingen an.
Im Jahr 2002 war Goßner Unterzeichner eines Appells der extrem rechten Wochenzeitung „Junge Freiheit.
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Goßner, Jürgen (AfD-MdL) Facebook Kommentar Ukraine-Krieg 25.02.2022
Zwar verurteilte er auf einer AfD-Demonstration am 19. März 2022 in Göppingen die russische Invasion in der Ukraine, allerdings behauptete er, die NATO-Osterweiterung und die wachsende Einbindung der Ukraine in die Nato seien Ursachen des Angriffs und sprach von „Sanktionsorgien gegen Russland.“[1]
Partei-intern wird Goßner in der Telegram-Gruppe „Flurfunk BW“ vorgeworfen im Juli 2020 aus taktischen Gründen seinen Wohnort von Albershausen nach Ebersbach an die Adresse eines Partei-Freundes verlegt zu haben.
Quellen:
- Quelle 1: Daniel Grupp: Demonstrationen in Göppingen. Breites Bündnis gegen AfD-Demo, 19.03.2022, https://www.swp.de/lokales/goeppingen/demonstrationen-in-goeppingen-breites-buendnis-gegen-afd-demo-63374531.html
Jürgen Kögel
Jürgen Kögel aus Eppingen war 2017 AfD-Bundestagskandidat im Wahlkreis 267 Heilbronn, Schatzmeister des Kreisvorstands, seit 2016 Kreisrat sowie AfD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag und ist seit 2024 Leiter des AfD-Landesfinanzrates.
Diana Zimmer
Die langjährige AfD-Stadträtin und gelernte Bankkauffrau Diana Zimmer aus Pforzheim schrieb am 20. November 2024 auf Facebook:
„Die CDU und ihre europäischen Schwesterparteien stehen für das Europa der Messermänner, der Gruppenvergewaltigungen und rechtsfreien Räume. Für die AfD hingegen ist klar, welche Konsequenzen aus dem Niedergang der Sicherheit unseres Kontinents zu ziehen sind: Wir stehen für die Festung Europa!“
Achim Köhler
Achim Köhler aus St. Leon-Rot war oder ist Mitarbeiter der AfD-Bundestagsabgeordneten Alice Weidel.
Lars Haise
Der Stadt-, Kreis und Regionalrat und Kreisvorsitzende Lars Haise aus Schorndorf meinte am 6. August 2023 auf dem AfD-Bundesparteitag:
„Liebe Parteifreunde, das Volk – das kann ich als jemand aus dem Volk den ganz normalen Leuten sagen –, das Volk will nicht gendern, das Volk will keine Masseneinwanderung in die Sozialsysteme, es will keine Messerstecher, keinen Klima-Terror, und das Volk will vor allem keinen Krieg.“[1]
Partei-intern wird Haise als „Patrioten-Schlächter“ angeprangert.
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AfD-Europapolitischer Salon Telegram Haise versus Degler 04.08.2023
Laut Inforamtionen des „Offenen Antifaschistischen Treffen Rems-Murr-Kreis“ (OAT-RM) war bei AfD-Ständen neben Haise teilweise auch eine Person anwesend, die laut OAT-RM aus der Neonazi-Szene stammt.
Quellen:
- Quelle 1: Peter Schwarz: Was ist rechtsextrem? Die Rede von Lars Haise, Schorndorf, beim AfD-Parteitag, ZVW, 08.08.2023, https://www.zvw.de/rems-murr-kreis/was-ist-rechtsextrem-die-rede-von-lars-haise-schorndorf-beim-afd-parteitag_arid-693034
- Quelle 2: https://oatrm.org/2024/05/12/pressemitteilung-afd-rems-murr-greift-antifaschistinnen-an-veroeffentlicht-fahndungsaufrufe-und-inszeniert-sich-anschliessend-als-opfer/
Alexander Arpasch
Alexander Arpaschi aus Baden-Baden war Mitarbeiter des AfD-Europaabgeordneten Joachim Kuhs und ist Assistent des AfD-Europaabgeordneten Marc Jongen.
Dr. Malte Kaufmann
Der AfD-Bundestagsabgeordnete Malte Kaufmann kommt aus der christlichen Rechten. Vor seinem Einstieg in die Politik war er 1998 bis 2008 Lehrbeauftragter der „Freien Christlichen Schule Heidelberg“.
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Kaufmann, Malte (AfD-MdB) Homepage Freie Christliche Schule Heidelberg 2022
Er trat am 21. Juni 2015 in Stuttgart auf der rechts-christlichen „Demo für alle“ als Redner auf.
Außerdem war er am 16. Mai 2021 Redner auf einer extrem rechten Kundgebung in Bad Cannstatt, bei der die Hälfte der Teilnehmenden aus dem neonazistischen Spektrum stammte. [1]
Am 19. April 2018 trat Kaufmann bei der extrem rechten Burschenschaft Salamandria Dresden als Referent auf. Diese Burschenschaft weist u.a. Überschneidungen zu der extrem rechten „Identitären Bewegung“ auf [2].
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Kaufmann, Malte Burschenschaft Salamandria Dresden 2018 Vortrag
Kaufmann trat am 4. Mai 2023 beim „Peace Summit“ der rechten Mun-Sekte in Seoul als Redner auf.
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Kaufmann, Malte Instagram Peace Summit in Seoul 04.05.2023
Trotz seines vorgeblichen Einsatz für diskriminierte und verfolgte Christ/innen besuchte Kaufmann Anfang Oktober 2023 einen Kongress in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, während fast 100.000 christlichen Armenier/innen aus dem von Aserbaidschan eroberten Berg Karabach vertrieben wurden.
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Kaufmann, Malte (AfD-MdB) 2023 Instagram in Baku 04.10.2023
Quellen:
- Quelle 1: https://www.adiz.info/2021/07/14/kundgebung-in-stuttgart-bad-cannstatt-extreme-rechte-erinnern-an-angriff-auf-andreas-ziegler/
- Quelle 2: : https://www.addn.me/nazis/plauener-burschenschaftshaus-als-stuetzpunkt-der-identitaeren-bewegung/
Joachim Bloch
Joachim Bloch aus Tuttlingen ist Rechtsanwalt. Einer seiner Mandanten war Oliver Hilburger, der Vorsitzende der rechten Pseudo-Gewerkschaft „Zentrum“.
Bloch scheiterte 2022 mit 2,6% der Stimmen als Oberbürgermeister-Kandidat der AfD für Rottweil.
Dr. Michael Blos
Michael Blos aus Rheinfelden forderte 2021: „Es ist höchste Zeit für offenen Diskurs statt Gesinnungsdiktatur.“
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Blos, Michael 2021 Zitat Grüne Gesinnungsdiktatur
Heinrich Koch
Heinrich Koch aus Mannheim brüstete sich trotz der ablehnenden Haltung seiner Partei zu den Corona-Schutzmaßnahmen: „Als Oberstleutnant der Reserve hat er während der Corona-Pandemie den Einsatz der Bundeswehr zur Unterstützung des Gesundheitswesens in Mannheim koordiniert.“
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Koch, Heinrich (AfD Mannheim) Facebook Corona-Pandemie-Leistung 30.11.2024
Johann Martel
Johann Martel aus Walldürn-Altheim stammt aus einer russlanddeutschen Aussiedler-Familie. Auf dem russischen Netzwerk „ok.ru“ postete er das Bild einer Frau mit Stahlhelm und dem Text „Wir sind Germanen, wir geben nie auf“.
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Martel, Johann (AfD) Wir sind Germanen
Am 27. Februar 2020 besuchte Martel mit einer Delegation seines Kreisverbands den Prozess gegen den extrem rechten Influencer Tim Kellner [1].
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Martel, Johann 2020 Kellner-Prozess
Im Jahr 2023 tauchte Martel im Umfeld der Reichsbürger-Gruppe „Königreich Deutschland“ auf.
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Martel, Johann 2023 Telegram Mitglied Königreich Deutschland
Quellen:
- Quelle 1: https://www.belltower.news/youtube-rechtsaussen-tim-kellner-der-vorbestrafte-biker-mit-reichweite-91041/]
Martina Kempf
Martina Kempf aus Breisach war bereits als Jura-Studentin in der „AG Berlin- und Deutschlandpolitik“ in der „Alternativen Liste“ in Berlin aktiv, die damals einen Nationalneutralismus propagierte.
Kempf kommt aus der christlichen Rechten. Sie war oder ist Mitarbeiterin in der Jugendarbeit der „Gemeinde Gottes Breisach“.
Besonders wendet sich die Fundamental-Christin gegen Abtreibung. Seit 2009 war sie aktiv in der christliche-fundamentalistischen Kleinstpartei „Arbeit – Umwelt – Familie – Christen für Deutschland“ (AUF-Partei). So war sie 2011 auch stellvertretende Vorsitzende des Regionalverbandes Freiburg-Breisgau-Hochschwarzwald/Lörrach der AUF-Partei und war Vertreterin des Bundesarbeitskreis Lebensrecht innerhalb der AUF-Partei.
Sie ist Autorin des Buches „Frauenfeindlich. Wie Frauen zur Ungeborenentötung gedrängt werden“, welches 2012 im rechten Gerhard-Hess-Verlag [1] erschien.
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Frauenfeindlich by Kempf, Martina
Außerdem war sie 2004 bis 2014 ehrenamtliche Regionalverbandsvorsitzende der Anti-Abtreibungs-Organisation“ „Aktion Lebensrecht für Alle e.V.“ (ALfA).
Am 13. Juli 2013 gründete sie in Baden-Baden den „Arbeitskreis Christen in der AfD“ mit und wurde die Sprecherin für evangelische Christen.
Als Sprecherin des Arbeitskreises meinte sie:
„Die AfD bietet als einzige relevante Partei Menschen eine Zuflucht, die an einer Berechtigung der Homo-Ehe und einem schrankenlosen Abtreibungsrecht zweifeln.“ [2]
Später war sie Mitgründerin der Bundesvereinigung „Christen in der AfD“ (ChrAfD) und Beauftragte des Bundesvorstandes der ChrAfD für Baden-Württemberg und Bayern.
Kempf war bereits vor AfD-Gründung im Kreis der Vertriebenen-Verbände aktiv. So war sie Vorstandsmitglied im „Nordböhmen Heimatwerk“.
Diese Engagement setzt sie auch innerhalb der AfD fort. Im März 2017 war sie Gründungsmitglied der Vereins „Vertriebene, Aussiedler und deutsche Minderheiten in der AfD“ (VAdM) und wurde später stellvertretende Vorsitzende der VAdM.
Als Referentin trat sie im November 2012 bei der extrem rechten Burschenschaft Normannia-Nibelungen Bielfeld auf.
Gelegentlich schreibt Kempf für die extrem rechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“.
Quellen:
- Quelle 1: https://www.adiz.info/2020/04/07/der-gerhard-hess-verlag-der-inoffizielle-hausverlag-der-afd
- Quelle 2: Melanie Amann: Auf Stimmenfang bei Homophoben, „Der Spiegel“, 18.01.2014, https://www.spiegel.de/politik/deutschland/homophobie-in-der-afd-auf-stimmenfang-bei-den-erzkonservativen-a-944205.html
Sieghard Knode
Sieghard Knodel aus Trochtelfingen soll im Dezember 2024 sein Kreistags-Mandat aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt haben.
Dr. Paul Schmidt
Paul Schmidt aus Karlsruhe soll sich der AfD wegen des Atomausstiegs angeschlossen haben.
Bloch scheiterte 2020 mit 4,1% der Stimmen als Oberbürgermeister-Kandidat für Karlsruhe.
Sandro Scheer
Sandro Scheer aus Göppingen ist Büroleiter des Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Goßner und AfD-Kreisvorsitzender. Er war auch Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Volker Münz. Wie Haise ist er auch Stadt-, Kreis- und Regionalrat der AfD sowie im Landesvorstand.
Auf einem Foto auf der Unterseite des AfD-Kreisverbands Göppingen findet sich ein Bild auf dem Sandro Scheer mit seiner Hand ein Symbol formt, was der White-Power-Geste [1] ähnlich sieht.
![](https://www.adiz.info/wp-content/uploads/2025/01/signal-2025-01-03-122644_022.jpeg)
Scheer, Sandro 2023 Homepage White-Power-Symbol
Quellen:
- Quelle 1: https://www.zeit.de/zett/politik/2019-10/das-okay-handzeichen-wird-jetzt-offiziell-als-hasssymbol-gelistet
Benjamin Götz
Benjamin Götz aus Ilshofen ist stellvertretender Landessprecher der „Jungen Alternative Baden-Württemberg“.
Am 19. November 2023 veröffentlichte Götz auf Facebook folgendes Zitat:
„Wir sind eine neue Generation. Wir müssen uns um unsere eigenen Probleme kümmern. Wir können nicht jeden Scheiß, der auf der Welt passiert, mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichen.“
![](https://www.adiz.info/wp-content/uploads/2025/01/signal-2025-01-03-122644_010.jpeg)
Götz, Benjamin 2023 Facebook Zitat Zweiter Weltkrieg 19.11.2023
Dieter Glatting
Der Diplom-Physiker Dieter Glatting ist Gemeinderat in Lauffen und Kreisrat im Landkreis Heilbronn. Seit 2023 arbeitet er als wissenschaftlicher Referent für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit für die AfD-Bundestagsfraktion und zuvor als Parlamentarischer Berater der AfD-Landtagsfraktion. 2021 war er Ersatzkandidat von Carola Wolle MdL.
Glatting war im Jahr 2018 Unterzeichner einer Petition gegen den Parteiauschluss von Stefan Räpple.
Christina Schäfer
Über Christina Schäfer ist nichts weiter bekannt.
Christian Köhler
Über Christian Köhler aus Stuttgart ist nichts weiter bekannt.
Sebastian van Ryt
Über Sebastian van Ryt aus Schwenningen ist nichts weiter bekannt.